





14.13 HDV
Celia Caturelli: Buch, Kamera, schnitt und Realisation
2013
„Der Wal „ ist ein filmische Essay über die Stadt Mexiko City. Ich beziehe mich auf den Bibeltext „Das Buch Jona“ und arbeite sowohl mit Bildern dokumentarischen Charakters als auch mit Fotografien von Röntgenbildern und setze Effekte ein, die den Naturalismus der Bilder vermeiden sollen. Der Film beginnt mit einer schnellen Autobahnfahrt durch die Megalopolis Mexiko City. Von der Autobahn geht die Reise weiter über die Stadt: Bilder aus dem Helikopter zeigen die Unendlichkeit der Megalopolis als ein Meer von Rastern, Mustern und verschachtelten Strukturen, ein Kaleidoskop, dessen kristallinen Strukturen sich in Wasser auflösen: aus der Luft sind wir im Wasser gelandet, in Xochimilco, wo die Azteken ihre Stadt gründeten.
Das Meer wo Jonas ins Wasser geworfen wird, ist ein altes Ölgemälde, das ich auf einem Strassenmarkt gefunden habe; der Wind (nicht nur im biblischen Text präsent, sondern auch in Mexiko City) wird durch die flatternden mexikanischen Fahnen und die Schatten von Bäumen, die sich über den Boden bewegen, gezeigt.
Wenn Jona von dem riesigen Fisch verschlungen wird, tauchen Röntgenbilder im Film auf: die Stadt verwandelt sich in ein riesiges Tier. Die Fahrt geht weiter durch die Stadt, aber wir sind im Bauch eines Tiers - im Bauch der Stadt. Neben Strassenszenen und Autofahrten sehen wir die Knochen einer Wirbelsäule, die Schatten innerer Organe, die Augenhöhle eines Schädels... so geht die Reise.
Mit dem Text ‘der Fisch „spuckt“ Jona an Land’ sind wir auf einer breiten, sehr geraden und leeren Strasse mitten der Stadt.
"The Whale" wirft die Frage des Überlebens im Herzen einer Megalopolis wie Mexico City aus einer sehr persönlichen Perspektive.